Mittelohrchirurgie
Die Operationen der Mittelohrchirurgie (Mikrochirurgie des Ohres) umfassen alle Eingriffe des äußeren Gehörgangs, des Trommelfells, des dahinter befindlichen Mittelohres (Pauke) mit der Gehörknöchelchenkette (Hammer, Amboss und Steigbügel), des Mastoids (Hinterohrraum) und des Innenohres.
Die Operationen der Mikrochirurgie des Ohres werden schwerpunktmäßig von Frau Dr. med. Esther Schimanski durchgeführt.
Für eine schnellere Heilung mit geringeren Beschwerden empfehlen wir, dass die von uns angegebene Ohrpflege nach der Operation möglichst genau eingehalten wird.
Äußeres Ohr
Wiederherstellung oder Erweiterung des Gehörganges bei:
- Gehörgangsstenose (Einengung des Gehörgangs durch Entzündung mit nachfolgender Vernarbung, evtl. auch angeboren)
- Gehörgangsexostosen (knöcherne Einengung des Gehörgangs durch Knochenneubildung, „Überbein“)
- Gehörgangsobliteration (vollständiger Verschluss des Gehörgangs durch langjährige chronische Entzündung mit nachfolgendem Narbengewebe)
- Gehörgangscholesteatom (knochenzerstörende Entzündung, „Knochenkaries“)
Mittelohr
Diagnostische Tympanotomie (Probeeröffnung des Mittelohrs bei nicht eindeutiger Diagnose) bei:
- Schwerhörigkeit unklarer Ursache
Rekonstruktion (Wiederaufbau) der Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) bei:
- Fixierung (Verknöcherung oder Vernarbung verursacht durch z.B. Entzündung)
- Unterbrechung der Gehörknöchelchenkette (durch z.B. Schädelunfall/Trauma oder Voroperationen)
- Otosklerose (Steigbügelverknöcherung)
Wiederherstellung des Trommelfells und des Mittelohres (Tympanoplastik) bei:
- Trommelperforation (Loch im Trommelfell) mit oder ohne Ohrsekretion („Ohrlaufen“)
- Cholesteatom (knochenzerstörende Entzündung)
Der Wiederaufbau einer durch Entzündung zerstörten Gehörknöchelchenkette erfolgt durch körpereigenes Material oder eine geeignete Prothese z.B. ein modernes Titanimplantat, dann möglichst gleichzeitig bei derselben Operation.
Mastoid (Warzenfortsatz)
Antrotomie/Mastoidektomie (Eröffnung des Warzenfortsatzes/Hinterohrraum) bei:
- akuter Mastoiditis (akute eitrige Schleimhautentzündung des Warzenfortsatzes)
- chronischer Mastoiditis (chronische Schleimhautentzündung des Warzenfortsatzes mit z.B. Polypenbildung)
Mastoid-Höhlenobliteration (Konfiguration und Auffüllen einer Ohr-Radikalhöhle mit Gehörgangsrekonstruktion durch körpereigenes Gewebe wie Knorpel, Knochen und z.B. BonAlive®-Glasgranulat) bei:
- „alter“, unübersichtlicher und schwer zu pflegender Radikalhöhle
- chronischen Entzündungen der Radikalhöhle
- Schwindelbeschwerden durch eine Ohr-Radikalhöhle
- eingeschränkter Lebensqualität durch die Ohr-Radikalhöhle
Innenohr
Diagnostische Tympanotomie (Probeeröffnung des Mittelohrs) bei:
- Hörsturz mit Schwindel zum Ausschluss einer Ruptur der runden Fenstermembran
- Ausschluss einer Fistel (Undichtigkeit) im Bereich des ovalen Fensters
Eustachische Röhre (Ohrtrompete)
Die Tubendilatation / Ballon-Tuboplastie ist ein Eingriff, der den Verbindungsgang zwischen dem Nasenrachenraum und dem Mittelohr, nämlich die Eustachische Röhre (Ohrtrompete / Tuba auditiva) erweitern soll.
Voraussetzung für diesen Eingriff ist eine genaue Untersuchung der Nase, der Nebenhöhlen und des Rachenraums (hier insbesondere der Tubeneingänge) u.a. mit Spezialendoskopen und evtl. vorheriger Röntgendiagnostik.
Sind Hindernisse z.B. im Bereich des oberen Luftweges erkennbar (innere Nase, Rachen), können diese einen negativen Einfluss auf die Belüftung des Mittelohres haben. Eine entsprechende Therapie evtl. mit Operation ist dann zu empfehlen. Das Gleiche gilt für versteckte Entzündungsherde im Bereich der Nasen-Nebenhöhlen.
-Verdacht auf Tubenstenose (Verengung der Eustachischen Röhre mit Belüftungsproblemen des Mittelohres)