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ration nach außen transportiert werden können, sind sogar potenziell
gefährlich, da sie das Trommelfell zerstören können.
Operation: Exostosenentfernung
Sofern wir bei diesem ambulanten Eingriff eine Operationsdauer von
mehr als 45 bis 60 Minuten erwarten, wird von uns ITN empfohlen;
ansonsten ist LA ausreichend.
Auf endauralem Weg wird nach und nach die oft sehr dünne Haut
von den Knochenvorwölbungen abgelöst, der Knochen darunter
stetig weggefräst und gemeißelt, bis das Trommelfell, welches in
der Regel unbeschadet bleibt, erreicht ist. Danach wird die Haut wie-
der zurückgelegt. Freiliegende Knochenbereiche (der Gehörgang ist
ja jetzt deutlich weiter) werden mit Bindewebeläppchen aus dem
Hautschnittbereich und evtl. mit Hauttransplantaten von der Rück-
seite der Ohrmuschel zur schnelleren und besseren Heilung abge-
deckt.
Am Ende der Operation werden in den Gehörgang Silikonfolien und
Gelatineschwämmchen eingelegt; diese Tamponade verbleibt 2 Wo-
chen im Gehörgang; so lange dauert auch die Arbeitsunfähigkeit.
Bei Erwachsenen ab dem mittleren Alter ist damit zu rechnen, dass
diese Erkrankung nicht noch einmal auftritt. Dies hängt aber von der
nicht einschätzbaren „Aktivität“ des Knochenwachstums ab, wie sie
bei jungen Menschen noch besteht.
Obliteration (Narbenverschluss des Gehörgangs) durch
Entzündungsgewebe
Chronische Entzündungen mit „Wildeischwucherungen“ (Granula-
tionen, Polypen) auf dem Trommelfell und der angrenzenden Gehör-
gangshaut mit anschließender Umwandlung in Narbengewebe führen
zu einem Verschluss des Gehörgangs.
Die anfänglichen chronischen Eiterungen lassen nach oft jahrelangem
Verlauf nach. Dann ist der normalerweise 3 bis 4 cm lange Gehörgang
mehr oder weniger stark durch Narbengewebe verkürzt und zuge-
wachsen. Nach außen hin ist er muldenförmig durch Haut abgeschlos-
sen. Der Patient ist zwar beschwerdefrei, allerdings verursacht der