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MITTELOHR
bei einem Drittel der Patienten wird ein teilweiser Erfolg er-
reicht, d. h. das Gehör wird etwas besser, aber nicht normal; der
Tinnitus wird weniger, zumindest erträglich, ebenso der Schwin-
del.
bei einem Drittel der Patienten tritt durch diese Behandlung
eine Normalisierung mit weitgehendem Rückgang der Beschwer-
den ein.
Im Vergleich zu allen anderen operativen Ohreingriffen ist dieses Er-
gebnis nicht gut. Die Erklärung kann darin liegen, dass bei dieser
Erkrankung das Innenohr beteiligt ist. Uns stehen heute noch kei-
ne ausreichenden Möglichkeiten einer efzienteren Diagnostik eines
Hörsturzes oder eine zufriedenstellende kausale Behandlung zur Ver-
fügung, d. h. die eigentlichen Ursachen des Hörsturzes oder sonstiger
Innenohrerkrankungen sind uns nicht bekannt und daher auch nicht
immer wirksam behandelbar.
Ursache für die genannten Beschwerden können eine Zerreißung
oder Undichtigkeit des Innenohres mit Austritt von Innenohrüssig-
keit durch das runde Fenster oder selten auch durch die ovale Nische
(abgedeckt durch die Steigbügelfußplatte) sein.
Operation: Diagnostische Tympanotomie mit Abdeckung der
runden Fenstermembran
Diese Operation wird in LA und endaural durchgeführt und dauert nur
etwa 15 Minuten.
Die Membran des runden Fensters wird kontrolliert. Falls sie zerris-
sen ist, lässt sich der Austritt von Innenohrüssigkeit erkennen. In
manchen Fällen ist auch eine narbige Membranabdeckung als Zeichen
einer Spontanheilung nach Zerreißung in der Vergangenheit zu erken-
nen. In jedem Fall wird die runde Nische, in der sich die Membran be-
ndet, mit winzigen Bindegewebestückchen aus dem en-Hautschnitt
abgedeckt. Gleichzeitig wird die Steigbügelfußplatte kontrolliert, um
auch hier mögliche Undichtigkeiten zum Innenohr abzudecken.