Nur nach ausführlicher fachärztlicher Untersuchung kann festgestellt werden, welcher Befund und welche Art von Schwerhörigkeit vorliegt. Allein der HNO-Arzt kann entscheiden, ob eine das Gehör verbessernde Operation möglich und/oder sinnvoll ist.
Eine Innenohrschwerhörigkeit kann heute in der Regel noch nicht operativ behoben werden. Sie kann nur mit einer Hörhilfe (Hörgerät) ausgeglichen werden. Häufigste Ursachen sind die Altersschwerhörigkeit, genetische Veranlagungen und die durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit.
Eine Ausnahme ist die hochgradige oder der Taubheit gleich kommende Innenohrschwerhörigkeit, bei der eine Hörhilfe nicht ausreicht. In diesen Fällen ist möglicherweise ein Cochlea-Implantat (CI) operativ einzusetzen, was in speziellen Zentren durchgeführt wird. Diese Sonderfälle, zu denen auch seltene, operativ zu behandelnde Veränderungen des Hörnervs gehören, werden in dieser Broschüre nicht besprochen.
Grundsätzlich können heute die Mittelohrschwerhörigkeit und die kombinierte Schwerhörigkeit operativ behandelt werden. In diesen Fällen werden Defekte der mechanischen Schallübertragung operativ repariert.
Eine Verbesserung des Hörvermögens ist jedoch nur in den Grenzen einer evtl. zusätzlich bestehenden Innenohrschwerhörigkeit möglich, d. h. das Hörvermögen kann nur maximal so gut wieder hergestellt werden, wie die Leistungsfähigkeit des Innenohres es zulässt.
In Sonderfällen sind implantierbare Hörgeräte und aktive Mittelohrimplantate möglich. Sie werden in dieser Broschüre nicht besprochen. Eine positive Entwicklung dieser Medizintechnik ist für betroffene Patienten in der Zukunft zu erwarten.
Autor
Dr. med. G. Schimanski wurde 1946 in Hameln a. d. Weser geboren und ist nach dem Studium der Human- und Zahnmedizin in Münster und der Assistentenzeit in Dortmund seit 1978 Facharzt für HNOHeilkunde. Nach 5-jähriger Oberarzttätigkeit und Spezialausbildung in der Mittelohrchirurgie im Jung-Stilling-Krankenhaus in Siegen gründete er 1983 eine HNO-Praxis in Lünen- Brambauer. Gleichzeitig begann die operative Tätigkeit als HNO-Belegarzt im Krankenhaus Lünen-Brambauer (heute: Klinikum Westfalen, Klinik am Park) und der Aufbau des Zentrums für Mittelohrchirurgie. Bis heute wurden weit über 13.000 Ohr-Operationen durchgeführt. 2005 wurde Dr. Schimanski der „Hofmann- und Heermann-Preis“ durch die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, verliehen. Er hat eine Vielzahl von Fachpublikationen veröffentlicht.
Leiterin der Mittelohrchirurgie
Dr. med. Esther Schimanski wurde 1974 in Münster/Westf. geboren. Sie studierte Humanmedizin in Greifswald und Kiel. Auslandssemester wurden in Knysna (Südafrika), in Malta und in Townsville (Australien) absolviert. Die Assistentenzeit erfolgte im Prosper Hospital Recklinghausen, in der HNO-Praxis Lünen- Brambauer (Zentrum für Mittelohrchirurgie) und im Städtischen Klinikum Solingen. Seit 2007 ist Frau Dr. Schimanski als Partnerin in der HNO-Gemeinschaftspraxis Lünen-Brambauer (Medizinisches Zentrum Klinikum Westfalen) mit Schwerpunkt in der Mittelohrchirurgie und seit 2014 als Leiterin auf diesem Spezialgebiet tätig.